Hautpflege ist ein essenzieller Bestandteil der Prävention von Hautproblemen und Wunden. Mit zunehmendem Alter atrophiert die Haut, verliert an Elastizität und das subkutane Fettgewebe bildet sich zurück. Dies führt zu einem geringeren Hautturgor (Spannungszustand der Haut). Sichtbare Zeichen dieser altersbedingten Veränderungen sind Falten und Altersflecken, während innerlich die Prozesse wie Zellteilung und die Produktion von Talg und Schweiß langsamer werden.
Diese Veränderungen schwächen den Säureschutzmantel der Haut, wodurch sie trockener, anfälliger für Juckreiz und Verletzungen wird. Vermehrter Juckreiz führt zu vermehrtem kratzen. So wird die oberste Hautschicht abgerieben. Mikroorganismen können leichter eindringen und entzündliche Prozesse oder Wunden verursachen. Durch gezielte Hautpflege lässt sich diesen Problemen vorbeugen.
Produktgruppen in der Hautpflege
Cremes
Cremes sind Wasser-in-Öl (W/O) Emulsionen, bei denen wässrige Bestandteile in einer fetthaltigen Grundsubstanz gelöst sind. Sie halten die Haut geschmeidig und wirken rückfettend, jedoch benötigen sie länger zum Einziehen und sind schwerer zu verteilen. Cremes sind ideal für trockene Haut und Pergamenthaut. Festere Cremes lassen sich oftmals leichter verteilen, wenn sie vor dem Auftragen leicht erwärmt werden.
Lotionen und Bodymilk
Lotionen sind Öl-in-Wasser (O/W) Emulsionen, bei denen der wässrige Bestandteil die Basis bildet und Öltröpfchen einschließt. Sie lassen sich leicht verteilen, ziehen schnell ein und haben eine kühlende Wirkung. Dies geschieht durch den wässrigen Bestandteil, der auf der Haut verdunstet. Diese Eigenschaft kann jedoch bei geschwächter Haut zu weiterer Austrocknung führen. Lotionen sind ideal für normale bis fettige Haut. Sensible Haut sollte auf Lotionen mit Konservierungsstoffen und Parfümen verzichten, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Fettsalben
Fettsalben bestehen aus einer rein fetthaltigen Grundsubstanz ohne wässrige Bestandteile, wie Wollwachs oder Vaseline. Sie ziehen sehr langsam ein und können die Poren der Haut verstopfen, wodurch die Hautatmung reduziert wird. Fettsalben sind nur für sehr stark ausgetrocknete Hautstellen geeignet und lassen sich nur sehr schwer verteilen.
Urea
Urea (Harnstoff) wurde früher aus Pferdeurin gewonnen. Heute wird Harnstoff industriell hergestellt. Urea lagert sich in der Oberhaut ein. Dort bindet Wasser (Epidermis), was zu einer erhöhten Hautfeuchtigkeit führt. Ab einer gewissen Konzentration wirkt Urea keratolytisch, d.h. es löst Hornzellen auf und wirkt entschuppend. Für diesen Effekt sollte die Konzentration von Urea mindestens 10 % betragen.
Bei höheren Konzentrationen (bis zu 30 %) wird Urea zur Behandlung von Hyperkeratosen verwendet. Hyperkeratosen entstehen bei einer pathologischen Überproduktion von Hornzellen. Produkte mit einem so hohen Anteil an Urea sind nicht zur normalen Hautpflege geeignet. Auch findet man diese Produkte nicht in Drogerien.
Weitere wichtige Hinweise zur Hautpflege
Lotionen, Cremes und Fettsalben sollten nur auf intakter Haut angewendet werden. Eine Anwendung auf verletzter oder gereizter Haut kann zu Infektionen führen.
Schützen Sie Ihre Haut vor UV-Strahlung, da diese die Haut vorzeitig altern und austrocknen lässt. Vermeiden Sie lange Sonnenbäder und verwenden Sie Hautpflegeprodukte mit ausreichendem UV-Schutz.
Milde Seifen und moderate Wassertemperatur: Nutzen Sie pH-neutrale Seifen und vermeiden Sie heißes Wasser sowie zu übermäßiges Waschen, um den Säureschutzmantel der Haut zu erhalten.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie genügend Wasser, um die Haut von innen zu hydratisieren.
Indem Sie diese Hautpflegetipps beachten und die richtigen Pflegeprodukte für Ihren Hauttyp wählen, können Sie die Hautgesundheit fördern und vorzeitiger Hautalterung sowie Hautproblemen vorbeugen.